1116/17 Zug Friedrichs II. von Schwaben, Vater von Kaiser Barbarossa, Basel – Mainz (Bolanden).
1120 Gründung des Hausklosters durch Werner I.
1129 Stiftungsurkunde der „cella bonlande“ durch Erzbischof Adalbert I. von Mainz, Besetzung mit Augustinerchorherren.
1135 Tod Werners I., Annahme der Regel des hl. Norbert, Prämonstratenser, Beginn des Doppelklosters.
1160 Prämonstratenserinnen beziehen das von Werner II. erbaute Kloster Rodenkirchen, tauschen aber bald wieder mit den Mönchen von Bolanden. Seit dieser Zeit Frauenkloster, Name: „Hane“.
1182 Papst Lucius III. bestätigt diesen Tausch, gleichzeitig Schutzurkunde.
1189 Erzbischof Conrad von Mainz wiederholt die Bestätigung, weist aber auf die Abhängigkeit vom Mainzer Stuhl hin.
1193 In einer in Kaiserslautern ausgestellten Urkunde stellt Kaiser Heinrich VI. die Besitzungen des Klosters Hane unter den besonderen Schutz des Reiches.
1250 Anzahl der Prämonstratenserinnen auf über 50 angewachsen – Beschränkung auf 50 Nonnen. Ausnahme nur die Töchter des Schirmherrn.
1333 Erstmalige Erwähnung des Dörfchens „Bolanden Tal“ – Graf Philipp von Sponheim, Erbe eines Teiles der Bolander Güter, wird der Besitz von „Bolanden Tal“ kaiserlich bestätigt.
Im späten 15. Jahrhundert wurde die romanische Klosterkirche nach gotischen Motiven umgebaut.
1521 In Hane befinden sich nur noch 8 adelige Nonnen.
1525 Zerstörung von Burg und Kloster im Bauernkrieg.
1540 Nochmaliges kurzes Aufblühen des Klosterlebens unter der Meisterin Margarete von Engelsstadt.
1564 Säkularisation, Auflösung des Klosterbetriebes, Einführung des lutherischen Glaubensbekenntnisses durch Georg II., Sohn des Pfalzgrafen Johann II. von Simmern.
1656 Nach Zerstörung von Burg und Kloster im 30jährigen Krieg zeigt die neuverputzte Nordaußenwand der Kirche diese Zahl.
Im 17. Jahrhundert fanden noch Trauungen und Taufen in der Klosterkirche statt (Kirchenbücher).
1689 Dorf, Burg und Kloster werden von den Franzosen, auf ihrem Verwüstungszug durch deutsches Land, niedergebrannt – erneuter Umbau der Kirche -.
1706 Der ganze frühere Klosterbesitz geht mit allem Grundeigentum in den Besitz der Grafen von Nassau-Weilburg über. Nach Profanierung der Kirche zunächst Umwandlung in einen dreigeschossigen Speicher.
1815 Das ganze Klostergut wird bayerisches Staatseigentum.
1821 Privatbesitz.
1957 Erster Einstich auf der Suche nach romanischen und gotischen Fußbodenhöhen in der Nähe der Lavabonische des heutigen Chores (Grundauffüllung ca. 1,10 m).
1959 Beginn von Ausräumungsarbeiten in der Klosterkirche, Umwandlung des nördlichen Friedhofes in einen Park, Markierung der ersten Grabungsergebnisse – Nordecken Querhaus von 1129).
1967 Fundamente der apsidialen Ostwand werden freigelegt; südliche Apside ummantelt, Turmstellung.
1977 Beseitigung der Baufälligkeit, Substanzsicherung, Nachweis der Marienkapelle an der Ostseite des Kapitelsaales.
1978 Herausbrechen des Scheunentores an der ursprünglich turmlosen Westfassade (durch Grabung nachgewiesen), Einbau eines dem Triumphbogen im Innern nachgebildeten gotischen Portals, dabei Aufdecken einer Vorhalle, die sich in halber Arkadenweite westlich des romanischen Mittelschiffs befand, Ausgrabung der nordöstlichen Querhauskapelle.
1979 850jährige Wiederkehr der Einweihung, Festakt mit Kultusminister Dr. Renate Laurien, Abschluss der Außenrestaurierung an der Klosterkirche Hane.
ab 1980 Restaurierung der Maßwerke und Einbau der Fenster, sowie komplette Erneuerung des Daches.
1995 Abschluss der Restaurierungsarbeiten.
Kloster Hane
Um die geschichtlichen Hintergründe des Klosters Hane zu verstehen, sei ein kurzer Blick auf drei historische Zusammenhänge gestattet.
Nun zur speziellen Geschichte des Klosters Hane
Als Heinrich V., der letzte Salier, von 1116 – 1118 in Italien seinen politischen Aufgaben nachgehen musste, übertrug er seinem Neffen, Friedrich dem Einäugigen von Schwaben, die Verwaltung des Reiches, besonders des Rheinlandes. 1116/1117 ist dieser Staufer auch sicher in unserer nächsten Umgebung gewesen. Friedrich brachte aus einer Heimat, dem Schwabenland, einen „Edlen aus der Familie von Bonlanden“. Diese Version der Herkunft ist nicht unumstritten. Nach dem Tode des kinderlosen Heinrich V. (1106 – 1125) wurde Lothar III. von Supplinburg deutscher König, später deutscher Kaiser (1125 – 1137) trotz der Ansprüche Friedrichs von Schwaben. Werner I. aus dem Geschlecht der Bonlandener, ergriff Partei für Lothar. 1120 gründete Werner I. das Hauskloster in der Nähe seiner Stammburg für Augustiner Chorherren. Werner II. diente auch dem Sohn Barbarossas, Heinrich VI., der die Besitztümer des Bolanders vergrößerte, in Kaiserslautern die Schenkungen seines Vaters an Hane bestätigte und 1193 das Kloster unter den besonderen Schutz des Reiches stellte. Auch sein Sohn Friedrich II. nahm das Kloster in seinen und des Reiches Schutz. 1129 bestätigt u.a. Bischof Adalbert von Mainz die Stiftungsurkunde in der Regierungszeit Lothar III. die Klostergründung „an einem einsamen Ort“ im Bistum Mainz. 1139 wurde die Regel der Prämonstratenser übernommen und es entstand ein Doppelkloster für Männer und Frauen. Werner II., der berühmteste Vertreter der Bolander Herren, errichtete 1160 in Rodenkirchen ein besonderes Conventgebäude für die Frauen. Jedoch schon kurz danach kam es zum Klostertausch. Bis zu seiner Auflösung des Klosters blieb es das Prämonstratenserinnen Kloster Hane. (vergl. die Zeittafel)